Obschon ich seit einigen Monaten wieder fleissig am Bauen neuer Cosplays bin, bleibt mir leider etwas wenig Zeit hier in meinem Blog etwas dazu zu schreiben.
Zum aktuellen Zeitpunkt liegt mein Augenmerk voll auf der diesjährigen Fantasy Basel - The Swiss Comic Con vom 23. bis 25. Mai 2020.
Eines der neuen Cosplays, welches ich an dem Wochenende zeigen möchte ich eines aus dem Marvel Universum, welches bis anhin kaum ein Cosplayer gebaut hat und zwar jenes von Hank Pym getragenen Quantum Suit aus " Ant-Man and the Wasp".

Nun mag ich doch etwas zu jung sein für die Rolle des Hank Pym, doch glücklicherweise trägt der selbe Anzug auch Scott Lang in "Avengers - Endgame" in der Szene, in der unter Mithilfe von Bruce Banner versucht durch die Zeit zu reisen, was damit endet, das die Zeit durch Scott reist und er einmal als Jüngling, dann als Baby und auch als alter Mann zurückkehrt.

Zur Zeit bin ich mitten im Bau der einzelnen Elemente des Anzuges. Ich möchte euch aber kurz erklären wie mein Helm aus dem Film entstanden ist.

Um mir die Masse einmal vor Augen zu führen habe ich mir aus dem Booklet des Films "Ant-Man and the Wasp" einige Bilder herauskopiert und mir auf die passende Grösse vergrössert.

Danach ging ich in Motorradbekleidungsgeschäften auf die Suche nach einer passenden Frontscheibe mit einer Frontfläche von minderstens 27 cm Höhe, was gar nicht so einfach war.

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Als weiters benötigte ich wie gewohnt zwei 3mm PVC Platten 400x800cm aus dem Baumarkt.

Prinzipiell baue ich meine Helme immer von oben nach unten auf, da vor allem solche Wölbungen aufwendig sind und es einfacher ist dann den unteren Teil anzubauen, als den oberen anzupassen. Um eine solche Wölbung zu erhalten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist immer, wenn man auf einem bestehenden Stück die Streifen aufbringen kann, wie ich es in diesem Fall gemacht habe. Als Grundform diente hier ein Motorradhelm meiner Töchter, welcher die perfekte Form für den oberen Teil war. Da PVC sich am besten mit Sekundenkleber kleben lässt, sollte man jedoch den Helm oder die Form vorher mit Kleberband abkleben, um diesen vor Leimresten zu schützen sowie, dass die gebaute Form nicht plötzlich an der Grundform festklebt. PVC ässt sich mit dem Heissluftföhn sehr gut erwärmen und auch in Form bringen, es ist aber nicht mit EVA zu vergelichen. Man sollte vor allem nicht mit allzuviel Hitze dahinter gehen, damit vor allem sich die Kanten nicht zu sehr "aufzustellen". Nach dem verkleben der PVC Streifen habe ich in diesem Fall noch die Seitenteile eingebaut, welche den seitlichen Abschluss des Helmes, resp. Breite aufzeigen sollten.

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Das obere Teil des Helmes nach dem zuschneiden in die definitve Form und dem ausglätten mit zwei Komponenten Spachtel auf Polyesterbasis. Dieser Spachtel wird extrem hart, lässt sich aber sehr gut verscheifen, aber auch überlackieren. Hier ist einfach etwas Fingerspitzengefühl gefragt, um die Oberfläche regelmässig hinzubekommen, damit man keine Dellen reinschleift. Dazu sollte man auf Schleifmachinen verzichten und die Form von Hand ausschleifen.

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Das Frontelement wurde gleich wie der obere Teil hergestellt, jedoch nur viel kürzer mit 3 Streifen. Der Umlaufende Teil des Helmes wurde aus einem Stück passend eingeklebt. Auch hier sollte man mit der Hitze eher vorsichtig umgehen, damit sich das PVC nicht zu sehr verzeiht. Die Rundung habe ich um eines der zahlreichen Rohre in meinem Besitz gebogen und zum Anpassen von Hand noch etwas mitgeholfen. Dass der obere und untere Teil gut aneinander halten überlappen die Teile jeweils mindestens 5mm. Auch hier wird um alle Unebenheiten mit dem Spachtel ausgeglättet.

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Auf der Rückseite des Helmes wurde die Verstärkung in mehreren Teilen aufgebracht. Da der Helm in verschiedene Richtungen rund ist, lässt sich das mit dem PVC nicht einfach so darüber ziehen. Das ganze würde viel zu ungenau. So habe ich Das Element als erstes mit dem Heissluftföhn erhitzt und dann ganz normal über die Helmrundung gezogen. Danach wurden die Teile in viel Teile geschnitten und einzeln auf dem Helm angepasst. Die Zwischenräume kann man auf dem Foto noch gut erkennen. Diese wurden wiederum mit dem Spachtel zu gespachtelt.

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Der typische Rand der Ant-Man Helme kommt auch bei diesem Helm zum Einsatz. Diese wurden aus zwei aufeinander geklebten 3mm PVC Platten hegestellt. Zum einen wegen des Dicken und zum anderen gibt es rund um den Helm 6 verschiedene Öffnungen, welche jedoch nicht durchgehend sind. Dies schneidet man vor dem zusammenkleben aus dem vorgefertigten Teil heraus. Um nicht allzu viel Hitze zu benötigen ist es auch ratsam vor dem zusammenkleben der beiden Teile diese 3mm dicken Stücke einzeln in Form zu bringen und dann zu verkleben. Man kann dann immer noch etwas mehr oder weniger mit Wärme arbeiten, aber es braucht nicht so viel, wie wenn man mit einem geraden 6mm dicken verklebten Stück arbeiten muss.

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Ansicht von Vorne nach dem Einbau der Scheibe, sowie dem Kamm und dem Frontelement, welches aus einem Stück Plexiglas hergestellt wurde.
Der Kamm besteht insgesamt aus mehreren Schichten PVC. Auch hier wurde wegen verschiedener Höhen und Tiefen, sowie einschnitten die Teile zuerst geschnitten und dann passend verklebt. Im Innern habe ich eine Kante eingeklebt, in der die Scheibe oben eingefahren wurde, damit diese weder wegrutsch sondern sich der Rundung des Helmes perfekt anpasst.

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Den fertig ausgearbeiteten Helm habe ich mit Haftgrund grundiert und mind. 8 Stunden stehen lassen bevor ich all die kleinen und grösseren Unebenheiten und Lücken ausgespachtelt habe. Nach dem verschleifen und einer weiteren Schicht Haftgrund gab die erste Lackschicht Schwarz. Schwarz aus diesem Grund, da man prinzipiell immer schwarz als Grundfarbe verwenden sollte, wenn man danach Silber lackiert. Das gibt eine bessere Optik und das Silber deckt auf Schwarz einfach schöner. Ein weiterer Vorteil von Schwarz ist, dass man in diesem Fall auch noch die allerletzte Unebenheit und Risse sehen kann.

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Der in Schwarz lackierte Helm vor dem Abdecken der einzelnen Elemente.

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Zuerst habe ich alle Teile abgedeckt, die später schwarz bleiben sollten. Da verwende ich sogenanntes FrogTape aus dem Malerbedarf. Es gibt sicher auch viele andere gute Abdeckklebebänder, aber ich habe nur sehr gute Erfahrungen mit dem gemacht. Bei Berührung mit Farbe verschliesst es automatisch die Kanten. Nach dem Abdecken wurden alle Teile welche Dunkelgrau werden sollten lackiert.

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Nun noch den Rest in Silber lackieren. Dazu gibt es viele verschiedene Silber. Ich nehme oft Metallic Lack mit hohem Anteil an Glitzerelementen. Aktuell laufen für ein andere Ant-Man Projekt Versuche mit einem sehr teuren und aufwendigen Chrome Lack. mehr dazu aber in einem anderen Beitrag etwas später.

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Nach dem entfernen aller Abdeckkleber musste nochmals der ganze Helm abgedeckt werden um die typischen roten Streifen auf dem Helm anzubringen. Auch diese wurden lackiert mit Hochglanz Rot.

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Nun wurde die Frontscheibe noch eingesetzt und mit zwei Haltern am unteren Rand verschraubt. So lässt sich diese auch später auch wieder entfernen, sollte diese verkratzt sein. Rundum auf dem Schwarz wurden 2mm breite Streifen aufgebracht, die ich aus Autofolie geschnitten habe. Mit roter Folie wurden weitere kleine Details ausgearbeitet. Was aktuell noch fehlt ist die Helmlampe auf der linken Seite und der Helm hat noch kein Innenhelm. Zudem braucht dieses Modell zwingend eine Helmbelüftung mittels kleinen Lüfters, da die Scheibe ansonsten dauernd anläuft.

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Hank Pym's Qunatum Helm macht sich übrigens ganz gut in meiner Reihe von Ant-Man Helmen die ich gefertigt habe.

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Aktueller Stand von Hank Pym's Quantum Suit am 28. Februar 2020. Es fehlen nur noch Schulter- und Knieteile, dann geht’s an die Fertigstellung des Anzuges.

 

Details:

Bauzeit:             2 Wochen

Material:            PVC, Plexiglas

Materialkosten:   110.00 CHF

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